Werte statt Regeln

Vor einigen Jahren haben wir uns als Schulgemeinschaft dazu entschieden, von Erwachsenen vorgegebene Regeln in gemeinschaftlich entwickelte Werte zu überführen. Dabei lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Partizipation der Schülerinnen und Schüler. Nachdem die Kinder in den Klassenräten diskutiert hatten, welche Grundwerte notwendig sind, damit sich alle in der Schulgemeinschaft wohlfühlen, führte auch der Elternrat eine Befragung durch, um die Werte zu ermitteln, die den Eltern für ihre Kinder wichtig sind. Zudem setzte sich die Ganztagskonferenz intensiv mit möglichen Werten auseinander. Schließlich einigte sich das gesamte Kollegium auf die Verankerung folgender gemeinsamer Werte:

Vertrauen – Verantwortung – Toleranz – Zusammenhalt – Mitgestaltung – Respekt

Die Umsetzung dieser Werte im Schulalltag stellte uns vor die Herausforderung, sie nicht nur als formale Vereinbarungen oder Regeln zu etablieren, sondern sie für Kinder sowie für die Vor- und Nachmittags-Teams erfahrbar und lebendig zu machen. Deshalb gründeten wir eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Kolleginnen des Vor- und Nachmittags. In dieser AG entstand die Idee, an unserer Schule mehr Begegnungen zu schaffen – zwischen Kindern, Erwachsenen sowie zwischen den Teams am Vormittag und Nachmittag.

Unter unserem Leitmotiv „Wir sind die Tornis – Begegnungen schaffen – Schulgemeinschaft stärken“ haben wir verschiedene Projekte umgesetzt, die unsere Werte erlebbar machen. Das zeigt sich auch in unserem Schaubild:

Forum:

Alle etwa sechs Wochen treffen sich Klassen unterschiedlicher Jahrgänge, Lehrerinnen und Lehrer sowie Nachmittagsbetreuerinnen und -betreuer, um Aspekte und Themen aus dem Unterricht und den Nachmittagsangeboten zu präsentieren. Ziel ist ein Austausch, Wertschätzung füreinander und die Schaffung von Begegnungen, die über das Forum hinaus wirken. Das Forum gibt der Schulgemeinschaft die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und mitzugestalten. Durch die vorgestellten Projekte wird die Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Wir sehen darin ein großes Potenzial, diese Kompetenzen auch auf andere gesellschaftliche Bereiche zu übertragen. Das zentrale Anliegen des Forums ist, die Kinder auf eine Welt vorzubereiten, in der sie nicht nur Konsumenten, sondern auch Gestalter ihrer Zukunft sind. Die Kinder fühlen sich dadurch stärker gesehen und geschätzt, was eine lebendige und wertschätzende Schulatmosphäre fördert.

Resilienztraining:

„Spiel dich stark“
Hierbei wird eine gewaltfreie Kommunikation in allen Klassen eingeführt. Das gesamte Kollegium wird in diesen Methoden fortgebildet, um ein einheitliches Kommunikationsniveau zu gewährleisten und die Kinder nachhaltig in ihrer Resilienz zu fördern. Ziel ist es, Konflikte gewaltfrei zu lösen, die Wahrnehmung eigener Grenzen zu schärfen und einen respektvollen Umgang zu fördern. Die Kinder lernen, wertschätzend und gewaltfrei zu kommunizieren. Dabei soll die „Torni-Sprache“ etabliert werden, um eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen.